Anlässlich des morgen stattfindenden equal pay day - Aktionstag für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen - traf sich die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen - ASF des Unterbezirks in Bassum. Unter der Leitung der ASF-UB-Vorsitzenden Dorit Schlemermeyer diskutierten die Frauen über die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Foto: ASF UB
Mit einer unterhaltsamen Präsentation führte Dorit Schlemermeyer in die Diskussion ein.

"Der Equal Pay Day wird in jedem Jahr neu berechnet", erklärte Dorit Schlemermeyer den anwesenden Frauen, "der Tag ist der, an dem Frauen genau so viel Geld verdient haben wie Männer bereits am 31.12. des Vorjahres." Damit zeigt der 21. März an, dass Frauen durchschnittlich immer noch 22 % weniger verdienen als Männer.

Die Diskussionen zu diesem Thema werden zum Teil kontrovers geführt, stellten die Frauen anhand von vorgelegten Materialien fest. Etliche Männer argumentierten gern, da das Einkommen insgesamt als Durchschnitt gerechnet werde, würde bei der Berechnung der Einkommen von Frauen und Männern der Vergleich hinken, denn am gleichen Arbeitsplatz würden Frauen und Männer auch gleich bezahlt, dafür sorge ja das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). "Das ist zu kurz gesprungen in der Argumentation", meinte Luzia Moldenhauer, ASF-Bezirksvorsitzende, "Fakt ist, dass die Berufsfelder mit hohem Frauenanteil eher niedrigere Einkommen verzeichnen." Die Frage stelle sich, weshalb technische Berufe meist besser bezahlt würden als viele im pädagogischen Bereich.

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Angeregt tauschten die Frauen ihre Erfahrungen aus.

Wenn als Gegenargument auch gebracht werde, Frauen hätten andere Interessen als Männer, sie fühlten sich in anderen Bereichen eben "wohler" (Kommentar auf der SPD-Seite, Link unten), dann sei das sehr schlicht gedacht: "Die Zeiten sind doch eigentlich vorbei, in denen wir so argumentieren," empörte sich Astrid Schlegel, "Frauen müssen sich gerade in den männlich dominierten Berufsfeldern viel stärker beweisen und mehr leisten. Wenn wir das aufbrechen könnten, dann würden sich sicher auch mehr Frauen für diese Tätigkeiten interessieren."

Noch dazu seien oft die Rahmenbedingungen in diesen Berufen ungünstig und mit Familie schwer vereinbar, stellten die Frauen fest. Für das Thema "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" fühlten sich zwar inzwischen auch junge Männer/Väter zuständig, aber es betreffe in den weitaus meisten Fällen immer noch Frauen, die sich dann entscheiden müssten. "Wenn wir hier eine Änderung im Denken und im Angebot herbeiführen könnten, würde das auch Männern zugute kommen", wurde festgestellt.

Und wenn in den Bereichen Kindertagesstätten, Tagespflege, Grundschulen, usw. das Einkommen steigen würde, könnten sich auch mehr Männer dazu entschließen, in diesen Berufen zu arbeiten.

Dorit Schlemermeyer bedankte sich bei allen für die angeregte Diskussion und erinnerte: "Denkt am Freitag an die roten Handtaschen als Zeichen für den equal pay day!"

Infos zum Equal Pay Day